C  H  R  O  N  I  K

Das Haus ist eines der ältesten Gebäude in Mariazell.

 Die Geschichte ist bis zum Jahr 1673 mit Urkunden belegt.
Damals hat das Haus aber schon lange bestanden.

 

Auszug aus der Chronik „Mariazell und das Zellertal“ von Immaculata Waid:

„Das alte Brauhaus ist noch in seiner ursprünglichen Bauart erhalten. Es ist ein behäbiges Bürgerhaus mit der breiten nach unten führenden Einfahrt, gewölbt, von Säulen gestützt, Schank und Stammtische in der Einfahrt. Auch die angebauten Wirtschaftsgebäude zeigen das Alter der Liegenschaft. An der Gassenfront trägt das Haus noch den Aushänger der Brauerei mit Malzschaff und Schaufeln“ (siehe Bild am Seitenanfang!).

      

                                                          

Interessantes aus der Geschichte:

1378: Erste Erwähnung des Gastgewerbes in Mariazell in der Weinschenkenordnung des Abtes David Krall aus dem Jahr 1378.

1524: In der Weinschenkenordnung vom 25. April 1524 wird festgestellt: „Die Bürger von Zell, sonderlich die, welche mit Behausung, Stallung, Bettgewand und anderen Notdurften versehen und zur Gastung geschickt seien, dürften Wein ausschenken. Und zwar vom Georgitag, 23. April, bis ungefähr zum Martinstag, 11. November“.

1673: Mathias Liebhart, Rathsbürger, Pierbreyer und Gastgeb, von 1700 bis 1703 Marktrichter von Mariazell.

1774: Johannes Dengler

1798: Nacht vom 4. auf den 5. Mai: Im Nachbarhaus (damals Lebzelterei) entstand in der Lebzelterküche ein Brand der auch bald auf die Brauerei übergriff. Entdeckt wurde das Feuer von zwei „denglerischen Brauknechten“. Damals brannten 19 Häuser nieder.

1803: Franz Dengkhler, Bierbräuer und Gastgeb. Tätigt den letzten größeren Umbau am Haus. Noch heute sind am Dachgiebel die Buchstaben FD angebracht.

1827: In der Allerheiligennacht brennt Mariazell. Das Haus brennt bis zum 1. Stock nieder.

1882: Das Eigentumsrecht geht an die Brüder Reininghaus.

1888: ABRISS DES ALTEN SUDHAUSES – ENDE DER ERSTEN BRAUEREI.

1892: Der Bauernsohn Johann Hollerer (Urgroßvater des heutigen Besitzers!) wird Bierverschleißer in der ehemaligen Brauerei.

1903: Als Besitzer eingetragen: Therese Edle von Reininghaus.

1906: Bereits damals wurde das als „Hollerer Teich“ bekannte Gewässer von der Brauerei zur Eisgewinnung für die Bierkühlung ausgenutzt. Mit eigenen Sägen (heute im Heimatmuseum Mariazell) wurden die Eisblöcke herausgeschnitten.

1914: Kauf der Brauerei durch Johann Hollerer. Von nun an nur mehr Gasthof. Es wurde noch Bier in eigenen Flaschen abgefüllt, aber nicht mehr gebraut.

1932: Tochter Marianne Hollerer heiratet den Tischler Johann Girrer. Dieser macht 1937 die Gastzimmereinrichtung selbst.

1964: Johann Girrer übernimmt den Betrieb.

1986: Umbau der Gästezimmer in geräumige Komfortzimmer.

1990: Hannes Girrer übernimmt das alte Brauhaus.

1996: Umbau und Einbau einer Hausbrauerei.
Wiedereröffnung als „Brauhaus Mariazell“ mit selbstgebrautem Bier.

2002: Neuerlicher Umbau der Gästezimmer. Ab jetzt gibt es im Haus nur mehr zwei „Steirische Romantikzimmer“, das Wasserreich (Suite mit 60m²) und das klassische Braumeisterzimmer.

2003: Neukategorisierung durch die Hotel-Bewertungskommission, ab jetzt 4 Sterne.
Das Brauhaus Mariazell ist damit der kleinste Vier-Sterne-Betrieb Österreichs.

2011: Das Restaurant ist von Slow-food Styria empfohlen und wird Mitglied beim Kulinaruim
Steiermark.

2021: Nach genauer Überprüfung – Verleihung des AMA-Gastrosiegels.